Reisebericht Krakau

Am Dienstag, den 20. Mai haben wir uns um viertel vor neun vor dem Bahnhof Fontainebleau mit 13 Schüler der 10. und 11. Klasse der Deutschen Abteilung getroffen. Wir begaben uns mit dem Zug nach Paris Gare de Lyon, von wo aus wir mit dem RER nach Paris Charles de Gaulle gefahren sind. Wir flogen um 12h50 ab und landeten um 14h35. In der Jugendherberge angekommen, sind wir auf unsere Zimmer gegangen, um uns einzurichten. Um 19h speisten wir in einem Hotel, wo wir ebenfalls jeden Morgen gefrühstückt haben. Am Abend haben wir alle zusammen ein paar Karten gespielt.

Am Mittwoch frühstückten wir und gingen zur Marien-Kirche, um eine der schönsten Kirchen Polens zu besichtigen. Auβerdem sahen wir die Tuchhallen und das alte Rathaus auf dem alten Marktplatz. Mittags nahmen wir einen Zug nach Auschwitz, um das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau zu besichtigen. Wir hatten das Glück eine deutschsprachige Führung zu haben und haben zunächst Auschwitz 1 besichtigt. Vorort spürten wir etwas, was wir noch nie zuvor gespürt hatten, man kann dieses Gefühl nicht mit Worten beschreiben. Die Führung durch Auschwitz war eine einzigartige Erfahrung – zunächst empfanden wir Entsetzen, dann eine tiefe Trauer. Zuvor hatten wir uns im Unterricht mit Zeitzeugenberichten auseinandergesetzt, um das Schicksal der Opfer besser zu verstehen. Nun befanden wir uns genau dort, wo vor 80 Jahren unendlich viele Menschen gelitten haben. Wir begaben uns nach Birkenau und trotz des Sonnenscheins und der grünen Natur wirkte die Landschaft wie tot. Wir sind den Schritten der Gefangenen gefolgt und haben einen Einblick in ihren grausamen Alltag bekommen. Es war eine harte Erfahrung, aber jeder sollte es einmal im Leben sehen und erleben. Die Erinnerung an dem Holocaust und an seine Opfer sollte für alle Generationen eine Warnung sein und bleiben.

Am Donnerstag haben wir uns mit SchülerInnen einer internationalen Schule getroffen und gemeinsam haben wir eine Ausstellung zum Dadaismus besichtigt und einen Workshop gemacht. Sie waren alle sehr freundlich und warmherzig. Mittags haben wir in der Stadt typische polnische Spezialitäten gegessen: Zapiekanka, Pierogi und Trdelnik. Nachmittags hat es ein bisschen geregnet und wir sind durch das jüdische Viertel Kazimierz zurück zur Jugendherberge gegangen.

Am Freitag haben wir unsere Koffer gepackt und sind dann in das Viertel gelaufen, in dem sich während des Zweiten Weltkriegs das jüdische Ghetto befand. Dort gab es ein Museum in einer alten Apotheke, die in der Zeit des Holocausts eine wichtige Rolle gespielt hat. Dort wurden Juden mit Medikamenten und medizinischer Hilfe versorgt. Der Inhaber hat die Juden auch heimlich mit Lebensmitteln versorgt und manche sogar vor dem Abtransport in KZs versteckt. Danach haben wir das Schindler-Museum besichtigt. Oskar Schindler, ein deutscher Industrieller hat mehr als 1000 Juden gerettet, indem er sie als Arbeiter in seiner Fabrik eingestellt hat. Zuletzt haben wir das Nationalmuseum besucht und ein berühmtes Gemälde von Leonardo da Vinci gesehen: Die Dame mit dem Hermelin.

Am Abend ging es zurück zum Flughafen. Es gab einen schönen Sonnenuntergang, eine unvergessliche Erinnerung an unsere Reise in diese Stadt.


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